Wer sorgt für dich?

drObs Dezember 2022 / Januar 2023

drObs Dezember 2022 / Januar 2023
Leider war den gesamten Dezember über in der drObs-Redaktions krankheitsbedingt der Wurm drin. Jetzt lichten sich die Nebel langsam, das heißt, dass ihr auch hier von jetzt an wieder etwas mehr lesen werdet. Allem vorweg wollen wir alle vom Team drObs euch ein gesundes, fruchtbares und erfolgreiches neues Jahr 2023 wünschen! 
Als erste Amtshandlung wollen wir sogleich die Gelegenheit nutzen und auf unsere aktuelle Dezember-Januar-Jahreswechselausgabe hinweisen, die nach wie vor auf Dresdens Straßen angeboten wird. Leider konnten wir damit (ebenfalls krankheitsbedingt) erst am 13. Dezember in den Verkauf gehen, sodass viele von euch möglicherweise lange vergeblich nach ihrem*r Stammverkäufer*in Ausschau gehalten haben. Aber keine Sorge – die Ausgabe unter dem Titelthema „Wer sorgt für dich?“ wird noch bis Ende Januar zu erwerben sein.
Unsere Titelgeschichte dreht sich diesmal um das Thema Behindertenwerkstätten, die zuletzt immer häufiger in die Kritik gerieten: Armutslöhne, soziale Abschottung, nicht inklusiv genug – so lauten gängige Kritikpunkte. Manche Stimmen fordern gar die Abschaffung der Werkstätten und die volle Integration der dort Beschäftigten in den ersten Arbeitsmarkt – eine Forderung, der selbst viele der Beschäftigten skeptisch gegenüberstehen. Die meisten von ihnen können von ihrem Verdienst nicht leben, sondern sind zusätzlich abhängig von sozialen Leistungen. Nicht nur die Politik sieht Handlungsbedarf, auch die Träger selbst fordern Veränderungen. So wird bereits seit letztem Jahr an einem neuen Vergütungssystem für Werkstätten für Menschen mit Behinderung gearbeitet. Wir haben uns in einer solchen Werkstatt umgesehen, mit den Betreibern, vor allem aber auch mit Menschen wie Volker Hanke gesprochen, für die die Werkstatt oft nicht nur Arbeitsplatz, sondern Lebensmittelpunkt ist.
Des Weiteren haben wir einmal das neue Bürgergeld genauer unter die Lupe genommen, das seit dem 1. Januar Hartz IV ersetzt. Gemeinsam mit Dr. Andreas Aust vom Paritätischen Gesamtverband analysieren wir, wie viel Neu und Besser eigentlich im Bürgergeld steckt, und ob für die Empfänger*innen damit nun tatsächlich die viel gescholtene soziale Hängematte lockt.
Schließlich haben wir noch haben Matthias getroffen, der seit drei Jahren im Übergangswohnheim für chronisch Mehrfachabhängige und pflegebedürftige Wohnungslose lebt. Weihnachten ist für viele Menschen wie ihn eine besonders sensible Zeit, denn oft sind soziale Bindungen vollends abgerissen. Matthias‘ sehnlichster Wunsch ist eine eigene Wohnung. Warum er wohl unerfüllt bleiben wird, lest ihr in der drObs.
Im historischen Teil der Zeitung läuten wir eine neue kleine Serie ein, die uns in die Anfänge der Armenfürsorge der Stadt Dresden im ausgehenden 18. Jahrhundert entführt. In Teil I lernt ihr die Ururgroßmutter der Suppenküche kennen.
Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!