Klima Sozial

drObs September 2022

drObs September 2022
Zwei ganze Monate lang mussten sich manche von euch gedulden, bis sie die neue drObs in den Händen halten können – am Freitag ist es so weit, und unsere September-Ausgabe erobert die Straße!
Unter dem Titelthema „Klima Sozial“ dreht sich bei uns alles um ein großes Thema: den Klimawandel und die Energiewende, mit der er aufgehalten werden soll.

In unserer Titelgeschichte gehen wir der Frage nach, wer in unserer Gesellschaft die Hauptlast der Energiewende und der aktuellen Energiekrise trägt. Menschen wie drObs-Verkäuferin Marianna zum Beispiel müssen von ihrer kleinen Rente sämtliche Teuerungen allein stemmen, weil sie oberhalb der Sozialleistungsgrenze liegen – und bei den staatlichen Entlastungen bislang leer ausgehen. Und die Inflation ist nicht erst seit dem Ukraine-Krieg auf hohem Niveau – ihr Anstieg begann mit der Einführung des CO2-Preises für emissionsintensive Industrien Anfang 2021. Studien zeigen: Der Staat tut zu wenig, um gerade Menschen ohne oder mit geringem Einkommen ausreichend zu entlasten. Während Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe schossen, blieb der Hartz-IV-Regelsatz 2021/22 fast unverändert. In der aktuellen Energiekrise erreicht die Teuerung eine völlig neue Dynamik – und abermals bleiben vor allem arme Menschen auf der Strecke. Nicht wenige warnen, dass das enormen sozialen Sprengstoff birgt. Mit Sachsens DGB-Chef Markus Schlimbach haben wir darüber gesprochen, wie die Krise sozialverträglich bewältigt werden könnte.
Spannend wird es in den nächsten Jahren in Sachen Klimaschutz auch beim Wohnungsbau. Bis 2045 soll Wohnen in Deutschland klimaneutral werden. Ein erstes Leuchtturmprojekt könnte vielleicht schon bald in Dresden Wirklichkeit werden. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft WiD möchte im Dresdner Osten ein Experiment verwirklichen, das u. a. die Schaffung von Sozialwohnungen vorsieht, die komplett klimaneutral mit Energie versorgt werden können. Wissenschaftler*innen der TU Dresden forschen dazu aktuell im Rahmen eines 30 Millionen Euro schweren EU-weiten Forschungsprojektes an passenden Technologien. Wir haben exklusiv mit WiD-Chef Steffen Jäckel und Forschungsleiter John Grunewald gesprochen und stellen euch diese Vision vor.
Und wir schauen in unserem Gastbeitrag ans andere Ende der Welt, nach Südpakistan, wo insbesondere schwangere Frauen die Hauptlast das Klimawandels tragen. In der bitterarmen Region müssen sie bei Temperaturen von bis zu 51 Grad harte Feld- und Hausarbeit leisten – ohne ausreichend Wasser und mit hohen Risiken für das Ungeborene und sich selbst.