Stigma Armut

drObs März 2022

drObs März 2022
In Zeiten lähmenden Entsetzens über die sich überschlagenden Ereignisse in Europa und der gesamten Welt kündigen wir in Demut und Anteilnahme unsere März-Ausgabe an.
Das Titelthema lautet „Stigma Armut“ – und es wird wohl in naher Zukunft mit dem kriegsbedingten Voranschreiten von Inflation und Teuerung immer mehr Menschen auch in unserem Land betreffen. Hinzu kommen diejenigen, die aus der umkämpften Ukraine zu uns kommen und kommen werden, und nichts als einen Koffer und das blanke Leben retten konnten.

 

In unserer Titelgeschichte gehen wir der Frage nach, warum der Verkauf der „drObs“ vor Supermärkten und Geschäften häufig so konfliktträchtig ist. Immer wieder erteilen Märkte und Läden drObs-Verkäufer*innen Verkaufsverbot – oft, weil Kund*innen sich darüber beschweren, dass sie am Eingang angesprochen und auf die Möglichkeit des Zeitungserwerbs hingewiesen werden. Seltener, weil Verkäufer*innen tatsächlich aggressiv betteln. Doch warum fühlt sich mancher schon vom Anblick von Armut oder von bloßer Ansprache derart belästigt? Und warum gibt es trotz aller hausinternen Regeln immer wieder Fälle, in denen Verkäufer*innen dennoch betteln? Ihr erfahrt es in der neuen drObs.
Im zweiten großen Thema stellen wir euch drObs-Verkäufer Porodan vor. Porodan kommt aus Rumänien, ist wohnungslos und hat keine Krankenversicherung. Was das bedeutet, wenn man schwer erkrankt, diese Erfahrung hat Porodan schmerzlich machen müssen. Als sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert, wird er in zwei Dresdner Notaufnahmen abgewiesen, ehe ihm endlich geholfen wird. Porodan benötigt dringend eine OP und Nachsorge, doch das ist sehr teuer. Der Dresdner Medinetz e. V. versorgt mittellose Menschen anonym und kostenlos mit medizinischer Behandlung und sammelt aktuell Spenden für Porodan. Wenn ihr ihm helfen wollt, könnt ihr einen beliebigen Betrag auf folgendes Spendenkonto überweisen:
Medinetz Dresden e. V.
BIC: GENODEF1DRS
IBAN: DE65850900003044831006
Ein dritter Themenschwerpunkt dreht sich um die desolate Lage von Großfamilien auf dem Dresdner Wohnungsmarkt – insbesondere dann, wenn sie – wie Familie Pusch/Hoffmann mit ihren sieben Kindern – auch von Armut betroffen sind, was überdurchschnittlich oft der Fall ist. Seit 1,5 Jahren sucht die Familie, die zu neunt auf etwas über 80 m² lebt, nach einer größeren Wohnung – ohne Erfolg. Wer hier helfen kann bzw. möchte, wendet sich bitte an die Lebenshilfe Dresden, die die Familie betreut.