drObs September 2024
Ab jetzt auf Dresdens Straßen erhältlich: unsere September-Ausgabe unter dem Titelthema „Komfortzone“!
Was fällt euch beim Stichwort „Komfortzone“ ein? Das kuschelige warme Bett? Die gemütliche Wohnung mit allem neumod‘schen Schnickschnack? Komfortzonen geben uns Sicherheit und das gute Gefühl, uns in Fahrwassern zu bewegen, in denen uns möglichst wenig über den Weg läuft, das uns aus der Bahn werfen könnte.
Da scheint es nur logisch, dass wir sie äußerst ungern verlassen. Warum sich für ein Kind oder sogar mehrere entscheiden, wenn Elternschaft doch heute allzu häufig bedeutet, in nahezu allen Bereichen des Lebens fundamentale Abstriche in Kauf nehmen zu müssen? Vor allem für Alleinerziehende und hier vor allem für Mütter ist Nachwuchs immer öfter gleichbedeutend mit sozialem Abstieg, Abhängigkeit und damit mit der Aufgabe des eigenen Selbst, der eigenen Träume und Ziele. Gerade Frauen mit mittleren und hohen Bildungsabschlüssen schieben die Geburt des ersten Kindes deshalb immer weiter auf oder entscheiden sich zugunsten beruflicher und privater Selbstverwirklichung sogar bewusst gegen eigenen Nachwuchs – mit allen Folgen, die das bereits jetzt und erst recht langfristig für unsere Gesellschaft hat. Wir widmen uns dieser Thematik ausführlich in unserer Titelgeschichte.
Außerdem beleuchten wir die Folgen für den sozialen Status, wenn das kuschelige Bett von der Komfort- zur Konfliktzone wird. Schlafstörungen betreffen inzwischen fast 20 Millionen Menschen in Deutschland. Was unsere Art zu leben damit zu tun hat und warum sich viele Betroffene viele Jahre quälen bis zum Zusammenbruch lest ihr bei uns.
Und wir legen euch wärmstens den diesjährigen Aktionstag Wohnungslosigkeit am 9. September ans Herz. Auf der Prager Straße erklären euch Straßensozialarbeiter*innen und andere Träger der Wohnungsnotfallhilfe sowie Betroffene selbst, was es bedeutet, ohne Obdach zu sein. Wie schnell man selbst betroffenen sein kann, zeigt unser Beitrag über Heike und ihren behinderten Sohn, denen nach Renovierungsstress und einer verunglückten Mietminderung zum Jahresende die Wohnungslosigkeit droht.